Naturschutzgebiet Leyhörn bei Ebbe im Dezember

Ulrich Habel

| 2 Minuten

Wattenmeer bei Ebbe im Naturschutzgebiet Leyhörn / Niedersachsen

Naturschutzgebiet Leyhörn bei Ebbe im Dezember

Veröffentlicht: 22.12.2021
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Es war ein grauer Dezember Nachmittag als ich beschloss ein paar Aufnahmen in der Nähe des Pilsumer Leuchtturms anzufertigen. Das Wetter schien beständig zu bleiben, ich rechnete nicht mit Regen. Nach der kurzen Autofahrt stellte ich das Auto auf dem Parkplatz des Pilsumer Leuchtturms ab, trank einen letzten Schluck heißen Tee und suchte meine Ausrüstung zusammen.

Unglücklicherweise fanden an diesem Tag gerade Deichbauarbeiten statt – mit schwerem Gerät wie mehreren LKWs und einem Radlader, der Teile des Deichs abtrug und anschließend die Lücken mit neuem Schotter (Grant?) auffüllte. Das machte einen entsprechenden Lärm und an eine Aufnahme war nicht zu denken. Natürlich nicht – ein freier Tag muss ja nicht für alle gleichermaßen gelten.

Irgendwann brach die Dämmerung heran und damit wurden die Arbeiten am Deich eingestellt. Ich hatte die Gelegenheit genutzt und war nun mittlerweile einige Kilometer in Richtung Schleuse Leysiel gegangen. Der letzte LKW fuhr an mir vorbei und fortan war ich bei inzwischen einbrechender Dunkelheit alleine. Es sollten noch vier Stunden bis Hochwasser dauern und die verschiedenen Vögel sorgten für eine entsprechende Geräuschkulisse. Immer. Wieder durchbrachen Flugzeuge die Stille, von See her war das Motorengeräusch der Fähren und einiger Küstenmotorschiffe zu hören.

Endlich – nach rund 30 Minuten Aufnahme hatte ich genügend Material zusammen und trat langsam den Rückzug an. Der Nebel hatte ich in eine Form des stehenden Wassers verwandelt, meine Kleidung war innerhalb kürzester Zeit von außen komplett nass, so als hätte man sie ins Wasser getaucht. Die Navigation zurück war einfach, obwohl ich keine fünf Meter weit schauen konnte. Rechts ist das Wasser links der Deich und dann einfach nur geradeaus. Die Stirnlampe hatte ich auf der kleinsten Stufe leuchten, jede höhere Stufe hätte lediglich den Nebel heller gemacht aber nicht zu meiner Sicht beigetragen.

Nach rund 1.5 Stunden war ich dann endlich wieder im Auto. Einsam stand es auf dem Parkplatz, so geht Einsamkeit. Kaum, dass die Sachen irgendwie hinten im Kofferraum verstaut waren, erfreute ich mich an dem heißen Tee. Wie wenig man manchmal zum Glücklichsein braucht. In dicker Suppe ging es auf den Heimweg – schade, ich hätte durchaus Lust gehabt Teile der Nacht vor Ort zu verbringen, dann aber vielleicht mit Luftheizung und ein wenig Ausbau im Fahrzeug.

Das Editing zu Hause sollte es dann zutage fördern: Hubschrauber, Schiffe, Flugzeuge und anderer entfernter Lärm. Prima, so konnte ich den einprägsamen Nachmittag noch mit einigen Stunden in der DAW abrunden.

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