Sonnenaufgang auf Rügen
Ulrich Habel
| 2 Minuten
Es ist noch früh auf der Ostseeinsel Rügen. Alle schlafen noch tief und fest. Mein Wecker klingelte heute sehr früh, ich packe meinen Thermobecher mit Kaffee und schleiche mich auf den Strand, baue meine Mikrofone auf und warte auf den Sonnenaufgang. Ganz langsam schiebt sich die Sonne über den Horizont.
Auch wenn das frühe Licht noch nicht wärmt, stellt sich dennoch das Gefühl der Wärme und der Geborgenheit ein. Ein neuer Tag beginnt und durchflutet mich mit Licht. Auch wenn die See gar nicht so sehr aufgewühlt ist und damit eigentlich ganz still sein sollte, erzeugen die Wellen eine intensive Geräuschkulisse, wenn sie auf den Strand laufen. Heute verwende ich zum ersten Mal das Lom Geofon Mikrofon. Ein Mikrofon, welches niederfrequente Töne für uns hörbar macht. Die Tonspur dieses Mikrofons werde ich später den Wellen untermischen, um ihre gewaltige Kraft hörbar zu machen. Nach 40 Minuten Aufnahme schließe ich ab - mit einem Lächeln, es war schön! Kein Hund, kein Flugzeug und kein künstlicher Lärm schleicht sich in die Mikrofone. Ich fühle mich erfrischt, hängt das mit der fehlenden (künstlichen) Geräuschkulisse zusammen? Geräusche sind genug zu hören, minutenlang fokussiere ich meine Ohren auf die verschiedenen Schallquellen. Die Möwen, die Raben, das Rauschen der Wellen, das Brechen der Wellen und das Gluckern des Wassers am Strand. Ich freue mich auf das Frühstück. Nach langer Zeit habe ich es wieder einmal nach draußen für eine Aufnahme geschafft. Warum gönnt man sich solche Momente eigentlich nicht öfter?